Was ist Chiropraktik?

Chiropraktik ist eine manuelle Behandlungsmethode zur Gesunderhaltung und Behandlung von Bewegungsstörungen und deren Folgen. Im Zentrum der Chiropraktik stehen die gestörte Funktion der Wirbelsäule und die Auswirkungen dieser Störung auf das Nervensystem und somit auf den gesamten Organismus. Ziele sind eine optimale Beweglichkeit und Nervenfunktion sowie ein uneingeschränkter Informationsaustausch zwischen Gehirn und allen Organen des Körpers. Ist die Beweglichkeit durch eine Blockade zwischen zwei Wirbeln eingeschränkt, kann es zu Funktionsstörungen bzw. Reizungen der austretenden Nervenstränge kommen.

Was ist eine Blockade oder Subluxation?

Chiropraktiker verstehen unter einer Blockade (= chiropraktische Subluxation) die funktionelle Fehlstellung eines Wirbels bzw. die Einschränkung der Beweglichkeit seiner Zwischenwirbelgelenke.

Durch Blockaden verliert die Wirbelsäule ihre normale Beweglichkeit. Folgen davon können Steifheit, Muskelverspannungen, Schmerzen und verminderte Leistungsbereitschaft sein. Ist die Beweglichkeit zwischen zwei Wirbeln reduziert, kann das auch Auswirkungen auf die Nervenstränge haben, die zwischen den beiden Wirbeln aus dem Rückenmark austreten und für einen ungehinderten Informationsaustausch zwischen Gehirn und Muskulatur, Haut und allen anderen Organen sorgen.

Bei Blockaden versucht das Tier die fehlende Beweglichkeit der Wirbelsäule zu kompensieren bzw. eventuell auftretenden Schmerzen auszuweichen, indem es seine Bewegungen und seine Körperhaltung verändert. Somit kommt es zu einer verstärkten mechanischen Belastung anderer Wirbelsäulenabschnitte und der Gelenke an den Gliedmassen. Sekundär können so weitere Blockaden und eine Verschlimmerung des Zustandes hervorgerufen werden.

Wie entstehen Blockaden?

Traumata und Stürze mit Folgeverletzungen

Schlecht passender Sattel

Schiefer Sitz und Probleme des Reiters

Schlechter Beschlag / Huffehlstellung

Überbelastung, falsche belastung oder schlechtes Training

Lahmheiten und Probleme in anderen Bereichen

Bewegungsmangel und daraus entstehende Verspannungen

Wie können Sie Blockaden bei Ihrem Tier erkennen?

Beim Pferd:

Rückenprobleme und Verspannungen

Unklare und wechselnde Lahmheiten

Taktfehler

Leistungsminderung

Widersetzlichkeit beim Putzen, Satteln oder Reiten

Veränderte Körperhaltung

Asymmetrische Muskulatur oder Stellung

Verwerfen im Genick

Bei Hund oder Katze:

Eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Bewegungsunlust, Unwilligkeit Treppen zu steigen oder auf erhöhte Plätze zu springen

Schmerzäußerungen bei bestimmten Bewegungen oder beim Hochheben

Unspezifische Lahmheiten, Pass-Gang, schleppender Gang, abgeschliffene Krallen an einer oder mehreren Pfoten

Überempfindlichkeit bei Berührung

Leckekzem an Beinen oder Pfoten

Wiederkehrende Ohr- oder Analdrüsenentzündung

Veränderte Sitzposition, sog. „Puppy-Sitting“

Das Tier legt sich immer nur auf eine Seite

Wiederkehrende Verdauungsprobleme

Harnträufeln oder das Unvermögen Kot zu halten

Wie wird behandelt?

Bei der Erstbehandlung wird, sofern möglich, eine Gangbildanalyse und eine genaue Erstellung des Zustandes der Muskulatur mit den Händen durchgeführt. Im Anschluss daran werden die komplette Wirbelsäule und die Gliedmassen auf vorhandene Einschränkungen der Beweglichkeit ihrer einzelnen Gelenke untersucht. Wenn bei der Untersuchung eine Blockade diagnostiziert wird, wird das Gelenk gezielt chiropraktisch behandelt. Die Korrektur der Wirbelstellung erfolgt durch einen extrem schnellen und kurzen Impuls, der mit den Händen oder Fingern direkt an dem entsprechenden Wirbelkörper bzw. den Wirbelfortsätzen ausgeführt wird. Bei dieser Behandlung werden weder Bänder überdehnt noch anatomische Grenzen überschritten! Bei den meisten Tieren zeigt sich nach ein bis vier Behandlungen eine sichtbare Besserung. Chronische Beschwerden erfordern meist mehrfache Behandlungen während akute Probleme häufig schneller auf die Therapie ansprechen.